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- Termin: Mi., 14. Januar 2026, 18:00 Uhr
- Leitung: Hannah Wendt
- Ort: fiph, Gerberstr. 26, Hannover
Fellow-Vortrag: Tobias Heinze
In der „Dialektik der Aufklärung“ (1944/1947) analysieren Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, wie Rationalisierung in objektive und subjektive Irrationalität umschlägt. Warum führten wissenschaftliche und gesellschaftliche Fortschritte nicht zur Befreiung von Herrschaft, sondern in den Autoritarismus? Um dies zu verstehen, schlagen die Autoren vor, von einer Dialektik der Naturbeherrschung zu sprechen: Die Vertiefung von Naturbeherrschung führt ihnen zufolge dazu, dass Natur revoltiert. Dies drückt sich, so Horkheimer und Adorno, im Ressentiment aus, also als Revolte der ‚inneren Natur‘ des Subjekts. Für den Fall der ‚äußeren Natur‘, die in der ökologischen Krise ebenso zu revoltieren scheint, entwickeln sie jedoch keine vergleichbare These.
In dem Vortrag soll gezeigt werden, dass die Grenzen der Naturbeherrschung daher auch als Grenzen des Begriffs der Naturbeherrschung zu verstehen sind: Die Kritik naturbeherrschender (sozialer) Rationalität reicht nicht hin, um die (soziale und naturale) Dynamik der ökologischen Krise zu verstehen. Die Kritik der Naturbeherrschung soll in diesem Vortrag um einen Begriff beherrschter Natur ergänzt werden. Die Autoritarismuskritik der „Dialektik der Aufklärung“ lässt sich so in der ökologischen Krise fortführen .
Vortrag im fiph und online via Zoom – https://eu01web.zoom.us/j/65652982071
Tobias Heinze promoviert an der Goethe-Universität Frankfurt im Fach Philosophie zu Schelling, der Kritischen Theorie und der ökologischen Krise. Er ist Doktorand am Institut für Sozialforschung in Frankfurt und derzeit Fellow am Forschungsinstitut für Philosophie in Hannover. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Sozialphilosophie, die Naturphilosophie und die psychoanalytische Sozialpsychologie. Er ist Mitherausgeber des Sammelbands „Subjekte der ökologischen Verwüstung“ (Frühjahr 2026).
HINWEISE ZUR BARRIEREFREIHEIT: Die Veranstaltungen finden in der Regel in deutscher Sprache statt. In den Diskussionen sind auch englische Beiträge willkommen. Die Räumlichkeiten des fiph sind leider nicht barrierefrei zugänglich. Bei Interesse an einer Teilnahme und besonderen Bedarfen sprechen Sie uns gerne im Vorfeld an.
