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- Termin: Mi., 28. Januar 2026, 18:00 Uhr
- Leitung: Jesse Hahn
- Ort: fiph, Gerberstr. 26, Hannover
Fellow-Vortrag: Manuela Peitz
Wie lässt sich eine Gesellschaft denken, in der Ideale wie Freiheit und Gleichheit verwirklicht sind? Immer wieder haben Menschen darüber nachgedacht, wie eine gerechte Gesellschaft aussehen könnte – frei von Unterdrückung und Ungleichheit. Karl Marx lehnte solche Zukunftsbilder als Utopien ab in der Absicht, ihnen eine konkrete wissenschaftliche Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse gegenüberzustellen. Zugleich wurde sein optimistisches Geschichtsdenken selbst oft als utopisch gedeutet. Der Vortrag geht diesem Spannungsverhältnis zwischen Marx’ Ablehnung von Utopien und den utopischen Momenten in seinem Denken nach – und zeigt, wie es je nach politischem Kontext unterschiedlich interpretiert wurde. Besonders nach den Erfahrungen des Faschismus rückten Denker*innen wie Theodor W. Adorno Marx’ Kritik an Utopien in ein neues Licht, ohne die Möglichkeit einer anderen Gesellschaft preiszugeben. Im Zentrum des Vortrags stehen daher die Fragen: Wie ist es zu verstehen, dass Marx und die frühe Kritische Theorie konkrete Zukunftsbilder ablehnen, aber trotzdem an der Möglichkeit einer anderen Gesellschaft festhalten? Und welche Rolle könnte dabei der Begriff der Hoffnung spielen?
Vortrag im fiph und online via Zoom – https://eu01web.zoom.us/j/66052618679
Manuela Peitz promoviert in der Nachwuchsforschungsgruppe Democratic Hope an der Freien Universität Berlin. Zuvor hat sie Politikwissenschaft, Philosophie und Literatur in Berlin, Heidelberg und Princeton studiert. Ihr Dissertationsprojekt untersucht, wie in der marxistischen Tradition – von Marx über die frühe Kritische Theorie bis hin zu rassismuskritischen Debatten – Hoffnung als zukunftsgerichtete, erkenntniskritische, aber antiutopische Haltung verstanden werden kann, die gesellschaftliche Veränderung ermöglicht, ohne in Spekulation oder Resignation zu verfallen.
HINWEISE ZUR BARRIEREFREIHEIT: Die Veranstaltungen finden in der Regel in deutscher Sprache statt. In den Diskussionen sind auch englische Beiträge willkommen. Die Räumlichkeiten des fiph sind leider nicht barrierefrei zugänglich. Bei Interesse an einer Teilnahme und besonderen Bedarfen sprechen Sie uns gerne im Vorfeld an.
