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- Termin: Mi., 03. Mai 2023, 17:00 Uhr
- Leitung: Marvin Dreiwes
- Ort: Vortrag in der Gerberstraße 26 und online via Zoom
Vortrag: Prof. Dr. Jürgen Manemann
Demokratie verspricht die Herrschaft des Volkes. Das Volk ist aber keine Einheit. Es setzt sich zusammen aus vielen Individuen. Wie kann sich angesichts dieser Verschiedenheit ein demokratisches „Wir" einstellen, das der Versuchung eines identitären Wir widersteht? Das identitäre Wir sieht in der Verschiedenheit eine Gefahr. Das demokratische „Wir" ist radikal plural verfasst. Es steht für eine leidempfindliche und differenzsensible Politik, die in ihrer Wahrnehmung empfänglich ist für das Leid Anderer. Damit sich ein demokratisches „Wir" einstellen kann, benötigen Bürger*innen bestimmte Fähigkeiten und eine passionierte Weltwahrnehmung. Verlieren die Bürger*innen diese Fähigkeiten, ist Demokratie gefährdet.
Prof Dr. Jürgen Manemann ist Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover. Demnächst erscheint von ihm Rettende Umweltphilosophie. Von der Notwendigkeit einer aktivistischen Philosophie. Zuletzt erschien von ihm: „Revolutionäres Christentum. Ein Plädoyer" (Bielefeld 2021) und „Demokratie und Emotion. Was ein demokratisches Wir von einem identitären Wir unterscheidet" (Bielefeld 2019).
Zoom-Link: https://zoom.us/j/93170185043
