Schuld, Vergebung und Klimawandel

  • Termin: Mi., 15. Mai 2019, 19:00 Uhr
  • Leitung: Prof. Dr. Jürgen Manemann
  • Ort: fiph, Gerberstr. 26, Hannover
Gastvortrag Prof. Dr. Katharina von Kellenbach (St. Mary’s College of Maryland, USA)

Wohin gehen mit den Schuldgefühlen für Umweltsünden, die mit jeder Autofahrt, Schweineschnitzel, Plastiktüte und Flugzeugurlaub unerträglicher werden? Wer nimmt sie ab, wer vergibt, wer wäscht uns rein? Was bedeutet Erlösung von der Schuld im Zeitalter des Klimawandels, in dem die Altlasten der Vergangenheit nicht vergehen wollen? An der Grenze zwischen Theologie, Biologie und Kosmologie sollen traditionelle Metaphern der Verschmutzung und Reinigung untersucht werden, um zu fragen, wie eine ökologisch, theologisch und politisch verantwortliche Hoffnung auf Gnade und neuen Anfang aussehen mag. Was bedeutet die gute Botschaft der Vergebung, die weder Ausflucht aus noch Verleugnung der globalen Bedrohung verspricht, sondern Hoffnungsträger einer radikalen Heilserwartung ist?

 

Prof. Dr. Katharina von Kellenbach lehrt Religious Studies am St. Mary’s College of Maryland. Sie arbeitet an Themen der feministischen Theologie und des jüdisch-christlichen Dialogs, sowie Fragen der Täterschaft während und nach dem Holocaust. Zurzeit leitet sie die Forschungsgruppe Felix Culpa: Zur kulturellen Produktivität der Schuld am Zentrum für Interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld und schreibt an einem Buch Composting Guilt: The Purification of Memory after Guilt and Atrocity.