Gibt es europäische Identität(en)?

  • Termin: Di., 21. Mai 2019, 19:00 Uhr
  • Leitung: Dr. Ana Honnacker
  • Ort: fiph, Gerberstr. 26, Hannover
Aktuelles Forum mit Christian Loos (Münster) und Paul Stephan, M.A. (Leipzig)

In den letzten Jahren ist die Idee eines vereinigten Europa so prekär wie wohl noch nie seit ihrer Entstehung geworden. Ein entscheidender Grund für diese Krise ist sicherlich, dass es bislang nicht gelungen ist, die Idee „Europa“ mit einem Inhalt zu füllen, mit dem sich die Mehrheit der Europäer*innen identifizieren könnte: Vielen erscheint die EU als bloß wirtschaftliches Projekt, das sie mit Entdemokratisierung, einer ausufernden Bürokratie sowie wachsender sozialer Ungerechtigkeit und Fragmentierung verbinden. Aber was könnte ein solcher Inhalt auch sein?

Kurz vor der von manchen Beobachter*innen als „Schicksalswahl“ bezeichneten Abstimmung über die Zusammensetzung des EU-Parlaments wollen wir dazu einladen, Ideen „europäischer Identität(en)“ aus einer philosophischen Perspektive jenseits tagespolitischer Verstrickungen zu diskutieren, die oft den Blick auf das Wesentliche verstellen. Wir wollen – unter Bezugnahme auf ausgewählte Klassiker – danach fragen, wie europäische Identität(en) in der heutigen Zeit sinnvoll definiert werden könnte(n); aber auch, ob eine solche Definition überhaupt möglich und wünschenswert ist.

 

 

Paul Stephan studierte Philosophie, Soziologie und Germanistik in Frankfurt a. M. und Dublin. Er promoviert gegenwärtig an der Universität Freiburg über den Begriff der Authentizität bei Stirner, Kierkegaard und Nietzsche. Er ist Fellow am fiph sowie Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Seit 2014 ist er Redaktionsmitglied der Zeitschrift Narthex. Heft für radikales Denken. Er publiziert u. a. regelmäßig auf dem HARPblog (blog.harp.tf).

 

Christian Loos ist CIVITAS-Stipendiat am fiph und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kopernikusprojekt „Energiewende Navigationssystem (ENavi)“ am Philosophischen Seminar der WWU Münster. Er arbeitet an einer Dissertation zum feuerbachschen Leiblichkeitskonzept.