Zombie und Philosophie. Kulturgeschichte und Kulturtheorie eines Mythos der Gegenwart

  • Termin: Di., 05. Juni 2018, 18:00 Uhr
  • Leitung: Dipl.Pol. Agnes Wankmüller
  • Ort: fiph, Gerberstr. 26, 30169 Hannover
Fellow-Vortrag von Dr. Antonio Lucci (Wien)

In den letzten zwanzig Jahren ist die Produktion der Filme über die Untoten (und vor allem über Zombies) rasant gestiegen. Der Zombie ist dabei eine wichtige und mächtige Metapher für ökonomische (Zombie Economics), naturwissenschaftliche, soziale und philosophische Standpunkte geworden. Zombies haben zudem auch eine vielschichtige Kulturgeschichte, die aus der Kritik der kolonialen Geschichte der haitianischen Sklaverei entstand. Diese Verknüpfung mit einer sozialen Kritik der Gesellschaft ist in vielen Erscheinungsformen des Zombie-Mythos präsent geblieben. Der Vortrag wird die Kulturgeschichte des Zombie-Mythos untersuchen und aus unterschiedlichen Perspektiven erläutern: von der haitianischen Ethnographie über die kinematographische Kulturkritik der Konsumgesellschaft bei George Andrew Romero bis hin zu den philosophischen und sozialen Aspekten dieser unheimlichen Figur unserer Vorstellungswelt.

 

Dr. Antonio Lucci ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt Universität zu Berlin und derzeit Gast des Direktors am IFK Wien. Im Sommersemester 2016 und im Wintersemester 2017/18 hat er die Professur für „Kulturtheorie und kulturwissenschaftliche Ästhetik“ an der Humboldt Universität vertreten. Davor war er als Post-Doc Forscher am Excellence Cluster Topoi tätig. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Philosophie der Technik, die Verbindungen zwischen Oikonomia und Askese sowie die Geschichte der italienischen Philosophie und der Kulturwissenschaften. Zurzeit habilitiert er zum Thema „Askese als Subjektivierungsstrategie“ am Institut für Kulturwissenschaft der HU Berlin.