Italian Theory. Biopolitik und Kulturkritik in der italienischen Sozialphilosophie der Gegenwart

  • Termin: Di., 13. November 2018, 19:00 Uhr
  • Leitung: Dipl.-Pol. Agnes Wankmüller
  • Ort: fiph, Gerberstr. 26, Hannover
Fellow-Vortrag von Dr. Antonio Lucci (Berlin)

Seit ungefähr zwanzig Jahren wird vor allem im angelsächsischen Sprachraum die Frage nach einer möglichen Einheitlichkeit der zeitgenössischen politischen und sozialen italienischen Philosophie gestellt. Nachdem in den achtziger Jahren in den amerikanischen Universitäten auch für sehr disparate Autoren – wie u.a. Michel Foucault, Gilles Deleuze, Jacques Derrida – die Bezeichnung „French Theory“ geprägt wurde, setzt man sich nun mit der Frage nach den möglichen Gemeinsamkeiten, die Autoren wie z.B. Giorgio Agamben, Antonio Negri, Roberto Esposito, Maurizio Lazzarato usw. in eine eigenständige Genealogie einreihen könnten, auseinander. Kann man heutzutage von einer „Italian Theory“ sprechen wie damals von der „French Theory“? Könnte man die genannten Autoren als Teil eines Kanons betrachten? Ist es in der Zeit der Globalisierung noch möglich bzw. sinnvoll, eine geographi­sche Kennzeichnung bzw. Unterscheidung für eine philosophische Bewegung zu machen?

Der Vortrag wird diesen Fragen sowie damit verbundenen Problemkomplexen und Themenstellungen zur philosophischen Bewegung der Italian Theory nachgehen.

 

Dr. Antonio Lucci ist Fellow am Forschungsinstitut für Philosophie Hannover. Im Sommersemester 2016 und Wintersemester 2017/18 hat er die Professur für „Kulturtheorie und kulturwissenschaftliche Ästhetik“ an der Humboldt-Universität zu Berlin vertreten. Davor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt Universität zu Berlin und Fellow am IFK Wien, am Excellence Cluster Topoi und am Istituto Italiano di Studi Filosofici (Neapel). Er war Dozent u.a. an der Kunstakademie NABA (Mailand), an der Dresden International University und an der Zeppelin Universität Friedrichshafen.