- Termin: Di., 12. April 2016, 16:00 Uhr
- Leitung: Dr. Björn Freter
- Ort: Vortragsraum des fiph, Gerberstr. 26, Hannover
Gastvortrag von Dr. Björn Freter (Berlin)
Wir versuchen die Freundschaft als eine normative Praxis zu bestimmen. An ihrem Anfang steht die eine zweifaltige Setzung von Seinsollen und Tunsollen. In der normativen Praxis der Freundschaft manifestiert sich unsere gesteigerte Lebendigkeit: Normativität überhaupt verstehen wir als ein Mehrwollen als nur da-zu-sein. Die Freundschaft ist eine normative Setzung und gehört damit zum Wirklichkeitsraum der Metaphysik. Wir setzen, indem wir aus Freiheit praktisch werden, mit der Freundschaft einen Anfang und verbinden das vormals Unverbundene. In dieser Verbindung können wir, ohne dass dies der Beweggrund zur Freundschaft wäre, von unserer existentiellen Anspannung Entspannung finden, mehr noch, in der normativen Daseinsekstase können wir unser Mehr-Geworden-Sein im Zusammenspiel mit dem Freund genießen.
Dr. Björn Freter hat in Kiel und Berlin Philosophie und Neuere deutsche Literaturwissenschaft studiert und sich 2014 in Philosophie mit der Arbeit »Über Faktizität und Existentialität. Existenzphilosophische Vorarbeiten zu einer Phänomenologie der Normativität« an der FU Berlin promoviert. Derzeit bereitet er ein Forschungsprojekt über Liebe und Toleranz vor. Zudem arbeitet er an Veröffentlichungen zu Demokrit, zur Phänomenologie der Schizophrenie und zur Flüchtlingspolitik.
