Zeitenwende in der Politischen Theorie? Wird das Potential radikaldemokratischer Theorie zusammen mit der liberalen Hegemonie zu Grunde gehen?

  • Termin: Di., 12. November 2024, 19:00 Uhr
  • Leitung: Prof. Jürgen Manemann
  • Ort: Gerberstr. 26, Hannover

Fellow-Vortrag: Simon Duncker M.A.

Die liberale Demokratie steckt in weiten Teilen Europas und selbst in den Vereinigten Staaten von Amerika in einer tiefen Krise. Der Vortrag geht davon aus, dass die liberale Hegemonie nicht nur ein räumlich, sondern auch ein zeitlich stark begrenztes Phänomen europäischer Nachkriegsordnung ist. Erleben wir zurzeit schon den Niedergang dieser Epoche? Dies zur Annahme erwählt, möchte der Vortrag vier Thesen zur Diskussion stellen, was das für Politische Theorie zu bedeuten hätte, die sich als Kritik gesellschaftlicher Verhältnisse und als politische Praxis versteht, diese Verhältnisse zu verändern. Im Vordergrund steht dabei die Frage, ob das Emanzipationspotential postmarxistischer und radikaldemokratischer Theoriebildung an die liberale Nachkriegsordnung gebunden ist und deshalb zusammen mit ihr vergehen wird.

 

Simon Duncker promoviert an der Universität Bielefeld im Fach Soziologie mit einer Arbeit über die Genese des Suizids als Gegenstand entstehender Humanwissenschaften. Ausgehend von Michel Foucault interessieren ihn dabei Psychiatrie, Psychoanalyse und Soziologie als Denksysteme mit moralischen und machttheoretischen Implikationen. Im vergangenen Jahr hat Simon Duncker den Sammelband „Sterben mit Anspruch? Sterbehilfe aus gesellschaftstheoretischer und historischer Sicht“ herausgegeben.

 

Zoom: https://zoom.us/j/99959260701