Arbeit und Gemeinschaft in der Philosophie (VERSCHOBEN)

  • Termin: Di., 09. Mai 2023, 19:00 Uhr
  • Leitung: Marvin Dreiwes MA
  • Ort: Vortrag in der Gerberstraße 26 und online via Zoom

Vortrag: Anne Specht (VERSCHOBEN)

ACHTUNG: Krankheitsbedingt muss dieser Vortrag leider verschoben werden

Die Philosophie gilt gemeinhin als Ort der einsamen Studierzimmer, in denen große Genies bis in die Nacht hinein an monumentalen Werken arbeiten, die am Ende nur wenige verstehen. Wer da schreibt, ist Einzelgänger*in, möglichst eigenständig im Denken, maximal im Briefkontakt mit Anderen verbunden. Arbeits- oder gar Denkgemeinschaften werden nicht so sehr mit Philosophie assoziiert, wenn sie auch darin ihren Ursprung genommen hat. Statt sich zu fragen, warum diese Tradition in heutige öffentliche Wahrnehmung – und vielleicht sogar tatsächliche Praxis – so wenig Eingang findet, möchte der Vortrag Werbung für sie machen. Für Philosophie als kollektive Unternehmung, anhand der Analyse eines möglichen Vorbilds einer solchen Gemeinschaft: Die von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno am Institut für Sozialforschung. Deren Ergebnis ist nicht zuletzt die Dialektik der Aufklärung, eines der großen philosophischen Bücher des 20. Jahrhunderts. Warum deren Schreibprozess nicht im luft- und menschenleeren Raum möglich gewesen wäre und wie wichtig die Betrachtung von (Arbeits-)Beziehungen zur Genese von Erkenntnis ist, soll im Zuge des Vortrags diskutiert werden.

Anne Specht ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut für Philosophie Hannover. Ihre Schwerpunkte liegen in der Wissenschaftstheorie, der Kritischen Theorie und Politischen Philosophie. Sie promoviert mit einer Arbeit zur Autorschaft der „Dialektik der Aufklärung" und ihrer potentiellen Folgen für kollektives Arbeiten in der Philosophie.