Positionen der Geschichtskritik nach 1945

Workshop mit Prof. Dr. Burkhard Liebsch (28./29. April 2022)

Kein Zweifel: das Jahr 1945 zeigt eine tiefe Zäsur in der deutschen, europäischen und globalen Geschichte an. In welchem Sinne, ist allerdings bis heute weniger ›klar‹. Für die Rekonstruktionder vorangegangenen Weltkriege und ihrer Genealogie, der historischen Bedeutung der durch Hiroshima und Nagasaki offensichtlich gewordenen nuklearen Bedrohung, der beiden totalitären Systeme des Nationalsozialismus und des Stalinismus sowie der Arbeits-, Konzentrations- und Vernichtungslager hat die historiografische Forschung noch Jahrzehnte gebraucht. Dieser Prozess, in dem es nicht zuletzt um die historische und künftige Tragweite jener Zäsur geht, ist bis heute nicht abgeschlossen. Und angesichts einer gewissen Renaissance »völkischer«, antisemitischer und rassistischer Ideologeme kann man kaum behaupten, er sei bloß noch von ›historischem‹ Interesse.

Der Workshop flankiert in dieser komplexen Lage das Projekt einer Bestandsaufnahme wichtigster geschichtskritischer Positionen, die seit 1945 vertreten worden sind; sowohl seitens derer, die ›geschichtsphilosophisches‹ Denken für weitgehend obsolet halten oder vom »Ende« der Geschichte sprechen, als auch seitens der Kritiker solcher Rede. Dabei kann es nicht um eine umfassende Bestandsaufnahme im Sinne einer Historiografie der Geschichtstheorie gehen. Vielmehr soll sich das Projekt auf die fruchtbarsten, noch heute zu weiterführender Auseinandersetzung anregenden Positionen konzentrieren, deren Auswahl den aktiv Beitragenden überlassen bleibt. Dabei deutet die Beschränkung auf die Zeit nach ›1945‹ zunächst lediglich an, dass der Schwerpunkt der Arbeit der besprochenen Autoren in der Nachkriegszeit (bis heute) liegt und sich zu letzterer auch verhält.

Download Programm

Es handelt sich um eine nicht öffentlichen Workshop. Eine digitale Zuschaltung über Zoom ist möglich.

Zoomlink (28.04.22), Kenncode: 618838

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