Incels. Verlockungen und Verstrickungen eines Online Kults

  • Termin: Mi., 02. November 2022, 19:00 Uhr
  • Leitung: Anne Specht
  • Ort: Vortrag im Tagungshaus, St. Clemens (Platz an der Basilika 3) und Online via Zoom

Vortrag und Diskussion: Veronika Kracher

Sei es im Tatort, der Berichterstattung über Femizide oder Diskussion über Online-Kult(ur) – der Begriff der Incels findet zunehmend Eingang in tagesaktuelle Debatten. Eine Entwicklung, die Anbetracht der Verbreitung des Phänomens nicht nur wünschenswert, sondern beunruhigend notwendig erscheint.
Incels ist die Kurzform für Involuntary Celibates – unfreiwillig im Zölibat Lebende. Sie treffen sich in Onlineforen und auf Imageboards und lamentieren darüber, keinen Sex zu haben, obwohl dieser ein naturgegebenes männliches Grundrecht sei. Zahlreiche Gewalt- und Terrorakte gegen Frauen der letzten Jahre haben hier ihren Ursprung.

Bereits in seiner Konstitution offenbart die Ideologie der Incels zutiefst misogyne Annahmen, die als Ausdruck gesellschaftlicher Strukturen verstanden werden müssen. Deren Offenlegung und Diskussion führt zur Frage danach, wo Berührungspunkte zu anderen Ideologien mit Vernichtungsabsicht liegen und wie dem Beizukommen ist. Dies gilt es mit Veronika Kracher zu erörtern, die das (deutsche) Standardwerk zu Geschichte, Sprache und Ideologie der Incels verfasst hat.

Veronika Kracher beschäftigt sich mit der Incel-Subkultur, der Alt-Right, Imageboards wie 4chan und Rechtsterrorismus. Weitere Forschungsschwerpunkte sind Feminismus und Patriarchatskritik, Antisemitismus, Literaturtheorie und Popkultur. Sie publiziert regelmäßig u.a. in „konkret", „Jungle World", „Neues Deutschland" und „Antifaschistisches Infoblatt". Im Ventil Verlag ist ihr Buch „Incels. Geschichte, Sprache und Ideologie eines Online-Kults" erschienen (Mainz 2020, 16€). Seit 2021 ist sie im Recherche- und Monitoring-Projekt der Amadeu Antonio-Stiftung beschäftigt; ihr Fokus liegt auf der Analyse von Online-Radikalisierung.

Zoom-Link: https://zoom.us/j/95005695515

Hinweis: Das fiph behält sich vor, von seinem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtenden Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Für den Zutritt zu Präsenzveranstaltungen gelten folgende Vorgaben:
1) Das Tragen einer medizinischen Mund-Nase-Bedeckung ist – auch am Platz – verpflichtend.
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