Gerechtigkeit: Ursprung eines Motivs bei Walter Benjamin

45 Minuten weiter denken mit Dr. Tom Vandeputte

Gerechtigkeit ist eines der zentralen Motive in Walter Benjamins politischem Denken. Die „Kategorie der Gerechtigkeit“ erscheint nicht nur als Hauptthema eines von Benjamin bereits 1916 geplanten, aber nie realisierten Projekts, sondern taucht auch in seinen politischen Schriften der folgenden Jahre immer wieder auf. Dieser Vortrag bietet eine Interpretation von Benjamins Beschäftigung mit dieser Kategorie, die den Horizont seiner berühmten Kritik von Recht, Gewalt und Staat bestimmt. Benjamins oft kryptische Überlegungen zu diesem Thema können im Zusammenhang mit seiner Auseinandersetzung mit Hermann Cohen verstanden werden, dessen Darstellung der Gerechtigkeit den Hintergrund bildet für Benjamins eigene Analyse der „Kluft, die zwischen Recht und Gerechtigkeit dem Wesen nach klafft“.

Dr. Tom Vandeputte lehrt Kontinentalphilosophie am Sandberg Institut Amsterdam, wo er auch das Critical Studies Department leitet. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Philosophie der Geschichte, Sozialphilosophie und politischen Theorie. Sein Buch Critique of Journalistic Reason, eine Studie zur philosophischen Interpretation des Journalismus von Kant bis Benjamin, ist im September 2020 bei Fordham University Press er­schienen. Aktuell arbeitet er an einem Buch über Walter Benja­mins politi­sches Denken und einer Rekonstruktion von Si­mone Weils Rechts­kritik.

 

Der Vortrag findet via Zoom statt und dauert 30 Minuten mit anschließender Diskussion. Das Zoom-Meeting endet um 19.45 Uhr.

Der Zugang zum Vortrag erfolgt über diesen Link:

https://zoom.us/j/98390909053