Wenn Argumente scheitern. Aufklärung in Zeiten des Populismus

„Was sollen wir tun, wenn Argumente scheitern?“ Die Frage will zur Rückbesinnung auf die Aufklärung ermutigen, um Perspektiven und Konzepte gegen einen argumentationsresistenten Populismus zu entwickeln. Dabei geht es nicht einfach um die Verteidigung von Aufklärung und Vernunft, sondern auch um die Begründung handlungsleitender Formen des Umgangs mit Faktenresistenz.

Markus Kotzur (Hg.): Wenn Argumente scheitern. Aufklärung in Zeiten des Populismus. Mit Beiträgen von Robert Ziegelmann, Paul Stephan und Christoph Paret. mentis: 2018, 9,90€,  ISBN 978-3-95743-122-6.

Auf die Frage „Was ist Aufklärung?“ antwortete Immanuel Kant 1784 mit der berühmten Definition: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.“ Und er fuhr fort: „Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Heute drängt sich die Frage auf, ob nicht die Aufklärung in westlichen Gesellschaften ihre Überzeugungskraft verloren hat. Eine Sehnsucht nach neuer Unmündigkeit bricht sich Bahn. An die Stelle von Autonomie tritt Autorität. Verschwörungstheorien werden als Welterklärung angeboten, Fakten zählen immer weniger, nicht zuletzt, weil sie durch das World Wide Web in ihrer Überkomplexität zugleich dauerpräsent sind und in virtuellen Welten sofort wieder relativiert werden. Damit umzugehen, überfordert immer mehr Menschen. Angesichts solcher Verunsicherung und Überforderung schrieb der Vorstand der Stiftung „Forschungsinstitut für Philosophie Hannover“ 2017 die Preisfrage aus: „Was sollen wir tun, wenn Argumente scheitern?“

 

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