Religion und Migration

Wie verhält sich die Religion zur Migration?  Dieses Verhältnis wird im vorliegenden Band unter individuellen, sozialen, kirchlichen und politischen Aspekten beleuchtet.

Jürgen Manemann/ Werner Schreer (Hg.): Religion und Migration heute. Perspektiven – Positionen – Projekte, Regensburg: Schnell & Steiner 2012, 240 Seiten, 24,95 €, ISBN 978-3-7954-2672-9

In aktuellen Debatten zur Migration wird Religion zumeist als Störfaktor einer erfolgreichen Integrationspolitik wahrgenommen. Diese Einschätzung wird in dem Band anhand folgender Fragen diskutiert und problematisiert: Bietet nicht gerade das kirchlich verfasste Christentum Heimstätten für Fremde? Besitzt nicht ein politisches System, das eine gewisse Durchlässigkeit zwischen Religion und Politik kennt, das etwa auf einer offenen, wohlwollenden Neutralität zwischen Kirche und Staat beruht, mehr Potenziale für Integration als ein strikt laizistisches System? Führen Prozesse der Migration zur Revitalisierung von Religionen? Welchen Stellenwert hat das Thema Migration für das Selbstverständnis von Kirche? Diese Fragen zeigen, dass die Diskussion über das Verhältnis von Religion und Migration in das Zentrum individueller, sozialer, kirchlicher und politischer Selbstverständigungsdiskurse gehört. Neue Identitäten bilden sich, sogenannte Bindestrich- bzw. Bindungs-Identitäten, die die bekannten Identitätsmuster radikal verändern.

Das Buch ist Norbert Trelle, Bischof von Hildesheim und stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, zu seinem 70. Geburtstag gewidmet, der sich als Vorsitzender der Migrationskommission der DBK mit großem Engagement für Migranten und gerechte Lebensbedingungen „Illegaler“ einsetzt.

Der Band enthält Beiträge von: S. Baerbock, U.Boos-Nünning, B. Brod, N. Foroutan, U. Hemel, K. Joisten, A. Korte-Polier, J.Manemann, H.-J.Marcus, H. Mohagheghi, A.-K. Nagel, G. Pauli Caldas, J.Pilvousek, U. Pöner, R. Polak, H. Prantl, A. Reuter,H.-J. Sander, N. Trelle.