Post-säkularer Liberalismus

Wie ist mit religiösen Stimmen im öffentlichen Diskurs umzugehen? In einer post-säkularen Gesellschaft muss diese Frage neu verhandelt werden. Ausgehend vom pluralistischen Pragmatismus von William James entwickelt die Arbeit von A. Honnacker Perspektiven für eine liberale Demokratie und deren Aushandlungsprozesse.

Honnacker, Ana: Post-säkularer Liberalismus. Perspektiven auf Religion und Öffentlichtkeit im Anschluss an William James. Baden-Baden: Nomos 2015. 386 S., brosch., 74,- €, ISBN 978-3-8487-1972-3

Die klassische Strategie hat der Liberalismus im Anschluss an John Rawls vorgegeben: Er hat einen weitgehenden Ausschluss religiöser Überzeugungen aus der Sphäre des Öffentlich-Politischen vorgesehen und ihnen den Bereich des Privaten zugewiesen. Dies wird den Herausforderungen einer post-säkularen Gesellschaft jedoch nicht gerecht. Ein angemessenes Modell demokratischer Deliberation berücksichtigt, dass wir von keiner allgemeinen, absoluten Form der Vernunft mehr sprechen können, die öffentlicher Rechtfertigung von Überzeugungen zu Grunde liegt. Vielmehr geht es um die Anerkennung und Befriedung eines Pluralismus an partikularen Perspektiven, unter denen die religiöse nur eine ist.