„Das Problem der KI ist der Mensch“. Sozialethische Perspektiven auf Künstliche Intelligenz

Chancen und Risiken generativer KI-Systeme werden spätestens seit der Veröffentlichung von Chat-GPT wieder vermehrt diskutiert. Anne Weber argumentiert in ihrem Beitrag dafür, dass eine verantwortungsvolle Nutzung von KI-Systemen auf einem konsequenten Gefahrenmanagement basiert. Unter sozialethischen Vorzeichen skizziert Sie dabei ethische Probleme und diskutiert gegenwärtige Regulierungsversuche.

Anne Weber, „Das Problem der KI ist der Mensch“. Sozialethische Perspektiven auf Künstliche Intelligenz, Philosophie InDebate 2024.

„Den Menschen wieder mehr zum Subjekt zu machen“ (O. von Nell-Breuning) ist das ausgewiesene Programm der Sozialethik. Dabei geht es ihr weniger um die Klärung begründungstheoretischer Einzelheiten oder eine individualethische Normenreflexion. Sie fragt als angewandte Ethik gesellschaftliche Strukturen, Praktiken und Dynamiken vielmehr danach, ob sie ein selbstbestimmtes Mensch-Sein und verantwortungsvolles Miteinander unterstützen oder diese (unbemerkt) kompromittieren. In diesem Zusammenhang müssen notwendig auch die Entwicklung, der Einsatz und die Wirkung digitaler Technologien in den Blick kommen. Unter der Prämisse, dass ein ethisch differenzierter Umgang mit digitalen Technologien und generativen KI-Systemen nur dann gewährleistet werden kann, wenn auch die Risiken und Schattenseiten identifiziert und nachhaltig bearbeitet werden, skizziert der Beitrag ethische Herausforderungen auf der konkreten Anwendungsebene und diskutiert Handlungsnotwendigkeiten auf der strukturell-politischen wie auch der kulturell-individuellen Ebene.