Marine Peradze M.A.

Stipendiatin von Oktober 2004 bis Februar 2005

Marine Peradze wurde am 18. November 1968 in Tbilissi, Georgien, geboren. 1991 absolvierte sie die Fakultät für Philosophie und Psychologie an der Staatlichen Iwane Dschawachischwili Universität in Tbilissi mit einer Diplomarbeit über „Die Frage nach Gott im modernen Skeptizismus“ (Wilhelm Weischedel). Von 1992-1995 machte sie ein Postgraduate-Studium in der Geschichte der Philosophie an derselben Universität. 1991-2001 unterrichtete sie Philosophie am Staatlichen Institut für Wirtschaftsbeziehungen. Seit 1996 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Savle Zereteli Institut für Philosophie, Akademie der Wissenschaften Georgiens, in Tbilissi. Im Studienjahr 2001-2002 war sie ÖAD-Stipendiatin am Forschungsinstitut für Angewandte Ethik in Salzburg. Ihr Thema hieß „Erforschung der zwei Bereiche der Praktischen Ethik – Ökologische Ethik und Ethik der Lebensführung“. Seit 1. Februar 2003 ist sie Lehrbeauftragte für Angewandte Ethik an der Staatlichen Iwane Dschawachischwili Universität in Tbilissi. Vom 1. Oktober 2004 bis 28. Februar 2005 war sie als Stipendiatin am Forschungsinstitut für Philosophie Hannover. Ihr Projekt in Hannover (das ist gleichzeitig ihr Dissertationsthema) hieß „Die Philosophie der Lebenskunst. Vergleich, Analyse und Kritik Lebenspragmatischer Konzepte“.

Projekt am fiph

„Die Philosophie der Lebenskunst. Vergleich, Analyse und Kritik lebenspragmatischer Konzepte“

Theoretische Möglichkeit und praktische Durchführbarkeit diverser Lebenskunstphilosophien; dazu persönliches Interesse sowie die allgemeine kulturelle und bildungsmäßige Situation in Georgien.

Es gibt viele Konzepte der Lebenskunst: Haben diese theoretische und praktische Elemente gemeinsam? Wenn, ja, wie werden sie begründet? Auf welchen metaphysischen, anthropologischen und ethischen Voraussetzungen beruhen sie? Welche ´Lebensrezepte´ werden empfohlen und wie werden diese begründet? Ein kritischer Überblick.

Da Konzepte von Lebensphilosophien offenbar zeit- und kulturbedingt sind, sollen in diesem Abschnitt zunächst Beispiele von Lebenskunstphilosophien aus verschiedenen historischen Epochen beschrieben und jeweils auf metaphysische, anthropologische und ethische Voraussetzungen überprüft werden.

Die wesentlichen Voraussetzungen und Elemente der einzelnen Lebenskunst-Lehren werden verglichen und einer begrifflichen, anthropologischen wie ethischen Analyse unterzogen.

Neben einer systematischen Kritik der wesentlichen begrifflichen, philosophischen und empirischen Bestandteile der beschriebenen Lebenskunst-Theorien wird der Schwerpunkt der kritischen Analyse vor allem auf die Kernelemente dieser Theorien gelegt.

Neben einer übersichtlichen Zusammenfassung der wichtigsten Resultate der systematischen Untersuchung sollen auch ungelöste Probleme und weiterführende Fragen aufgelistet werden.

Es soll dargestellt werden, wie die Autoren der diversen Lebenskunst-Lehren sich die Anwendung ihrer Theorien im praktischen Leben vorstellen. Beispiele einer Realisierungsmöglichkeit sollen überprüft werden.

In Georgien leiden alle Lebensbereiche noch stark unter dem Erbe der historisch-politischen Verhältnisse, vor allem aber sind die Kultur- und Bildungsbedingungen alles andere als optimal. In diesem abschließenden Abschnitt soll untersucht werden, wieweit mithilfe einer Lebenskunstphilosophie eine neue Wert- und damit Lebensorientierung speziell für die Verhältnisse in Georgien entwickelt und angewendet werden kann.