Treffpunkt Ethik - Nachfrageorientierte Lernumgebungen für ethische Diskurse

Das Projekt ‚Treffpunkt Ethik’ wurde in enger Zusammenarbeit von der KEB Deutschland (ehm. Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung, KBE) und dem Forschungsinstitut für Philosophie Hannover (FIPH) entwickelt. Die Leitung des Projekts oblag der KBE, mit der wissenschaftlichen Beratung und Evaluation (WBE) war das FIPH betraut (verantwortlich: Katia Neuhoff, Wiss. Mitarbeiterin). Unterstützt und kritisch begleitet wurde die Arbeit der WBE durch einen Wissenschaftlichen Beirat.

Im September 2005 wurde die erste Projektphase mit einer Fachtagung unter dem Titel "Neue Wege in der ethischen Bildung - Blended-Learning-Konzepte in der Erwachsenenbildung" abgeschlossen.

In dieser ersten Projektphase bestand die zentrale Forschungsaufgabe darin, wissenschaftlich zu klären, welche Chancen für ethisch-moralische Verständigungsprozesse in einer internetgestützten Kommunikation liegen. Ausgehend von der These, dass das Internet als interaktives Medium bislang nicht erschlossene Möglichkeiten zum "öffentlichen Vernunftgebrauch" bietet, orientierte sich die WBE an folgenden Fragen (Auswahl):

  • Wie ist die Bereitschaft unterschiedlicher Zielgruppen sich auf internet-gestützte ethische Diskurse einzulassen und sich längerfristig an Diskussionen zu beteiligen sowie diese aktiv mitzugestalten?
  • Lassen sich informelle, individuelle Lernprozesse, traditionelles Lernen in Tagungen und Seminaren sowie das Lernen über eine solche virtuelle Plattform fruchtbar miteinander verbinden?
  • Welche Themen stehen im Vordergrund? Gibt es Zusammenhänge zu Themen, die gleichzeitig in der Presse und im Fernsehen dominant bearbeitet werden oder genießen die Kommunikationsprozesse im ‚Treffpunkt Ethik’ eine gewisse Unabhängigkeit und Eigenständigkeit?
  • Welche Bindungswirkungen entstehen im Vergleich zu direkter face-to-face-Kommunikation, insbesondere bei der Kommunikation um kontroverse Themen? Bietet der virtuelle Charakter die Möglichkeit, Differenzen eher auszuhalten und konstruktiv zu bearbeiten?

In der zweiten Projektphase, die im Januar 2006 mit einem Blended-Learning-Kurs für ErwachsenenbildnerInnen startete, ging es darum, die bisherigen Erfahrungen zu verstetigen und zu Best-Practice-Modellen auszuarbeiten. Hierbei wurde der Fokus auf geschlossene Blended-Learning-Kurse gelegt. Für die Begleitforschung bedeutete dies vorrangig eine Beratung der ProjektpartnerInnen vor Ort auf der Basis der Ergebnisse der Wissenschaftlichen Begleitforschung. Die abschließende Publikation zu den Erfahrungen mit Blended-Learning im Bereich des ethischen Lernens, welche die Erfahrungen mit dem Treffpunkt Ethik aus den verschiedenen Projektperspektiven beleuchtet, ist zur Zeit in Arbeit.

Das Projekt ist inzwischen abgeschlossen. Die Ergebnisse wurden unter dem Titel "Treffpunkt Ethik - Internetbasierte Lernumgebungen für ethische Diskurse" (wbv) publiziert.