AK "Demokratie als Denk- und Lebensform"

Idee

Eine Zusammenarbeit und Vernetzung der deutschsprachigen Pragmatisten hat bislang kaum stattgefunden.Die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg (FEST) und das fiph haben einen interdisziplinären Arbeitskreis zum Thema „Demokratie als Denk- und Lebensform. Einsichten des Pragmatismus“ ins Leben gerufen, der sich zum Ziel setzt, ideengeschichtliche Forschung zum Pragmatismus mit pragmatistischer Forschung zu zentralen gesellschaftlichen Gegenwartsfragen in einem breiten disziplinären Spektrum der Perspektiven von der Anthropologie über die Ästhetik und Religionstheorie bis zur Sozial- und Demokratietheorie miteinander zu verknüpfen und die Forschungsaktivitäten sukzessiv zu vernetzen.

 

Thematische Zielsetzung

Das Thema "Demokratie als Denk- und Lebensform. Einsichten des Pragmatismus" birgt eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten für die Pragmatismusforschung, auch über die Philosophie hinaus. Es erfordert zugleich den Bezug zu den Klassikern, reicht aber systematisch über ihn hinaus. Zweierlei ist in ihm impliziert: dass a) der klassische Pragmatismus eine philosophische, durchaus auch weltanschauliche Reflexionsgestalt des menschlichen Selbst- und Weltverhältnisses ist, die mit guten Gründen als demokratisch bezeichnet werden kann, sowie b), dass dem Pragmatismus auch geltungslogisch demokratietheoretische Anstöße entnommen werden können.
Mit dem Begriff der 'Lebensform' soll deutlich gemacht werden, dass diese Anstöße sich nicht auf das klassische Metier der Politik beschränken. Es wäre herauszuarbeiten, was vorstaatliche und vorpolitische Bestimmungsfaktoren für die Ausbildung der Grammatik einer demokratischen Lebensform, d.h. einer der Demokratie als politischer Herrschaftsform förderlichen Lebensform sind. Pragmatisten denken über Erfahrung und Wissen, über Ontogenese und Bildung, Schönheit und Kunst, Religion, Natur und Freiheit in einer Weise nach, als seien diese Begriffe immer im Blick auf die stillschweigende Frage bestimmt worden, wie sie beschaffen sein müssten, damit das durch sie Bezeichnete in einem sozialen Gemeinwesen einen Ort hat, das in einer zwangsläufig noch zu konkretisierenden Weise als demokratisch charakterisiert werden mag.

 

Koordination

PD Dr. Magnus Schlette (FEST Heidelberg)
Dr. Ana Honnacker (fiph Hannover)

Mitglieder

 

Dr. Roberto Frega

Centre d'étude des mouvements sociaux – Institut Marcel Mauss

 

Prof. Dr. Michael Hampe

ETH Zürich

 

Prof. Dr. Andreas Hetzel

Institut für Philosophie, Universität Hildesheim

 

Prof. Dr. Dirk Jörke

Technische Universität Darmstadt, Institut für Politikwissenschaft

Forschungsschwerpunkte: Demokratietheorie, politisches Denken des späten 18. Jahrhunderts, Pragmatismus

 

Prof. Dr. Matthias Jung

Universität Koblenz/Landau

 

Prof. Dr. Gesche Linde

Universität Rostock, Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Systematische Theologie und Religionsphilosophie

Forschungsschwerpunkte: klassischer amerikanischer Pragmatismus, insbesondere C.S. Peirce, Semiotik, Religionstheorien des Pragmatismus

 

PD Dr. Jasper Liptow

Universität Frankfurt

 

Dr. Ana Honnacker

Wissenschaftliche Assistentin, Forschungsinstitut für Philosophie Hannover

Forschungsschwerpunkte: Demokratietheorie, Religionsphilosophie, Pragmatismus, insbesondere William James und F.C.S. Schiller

 

Prof. Dr. Helmut Pape

Universität Bamberg

 

Prof. Dr. Christian Polke

Universität Göttingen, Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Ethik im Rahmen der Systematischen Theologie

Forschungsschwerpunkte: Religions- und Sozialphilosophie des amerikanischen Pragmatismus  (Dewey, James, Royce), Politische Ethik, Rechtsethik in komparativer Hinsicht

 

Dr. Heidi Salaverría

freie Dozentin, Autorin und Kulturschaffende, seit 2015 Leitungsteam des internationalen Kunst- und Theorieprojekts Hyper Cultural Passengers

Forschungsschwerpunkte: Pragmatismus, Ästhetik, Kulturtheorie, Poststrukturalismus, Sozialphilosophie, Feminismus

 

PD Dr. Magnus Schlette

FEST Heidelberg

 

Dr. Stephan Steiner

Referent für Philosophie, Katholische Akademie in Berlin

Forschungsschwerpunkte: Religionsphilosophie, Naturphilosophie, Politische Philosophie, Philosophiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts

 

PD Dr. Katrin Wille
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie der Universität Hildesheim / Privatdozentin an der Friedrich-Schiller Universität Jena


Forschungsschwerpunkte: Kritik philosophischer Unterscheidungen, spekulativer Unterscheidungsgebrauch bei Hegel, Feminismus, Pragmatismus, insbesondere Deweys Handlungstheorie, pragmatistisches Kontinuitätsdenken, pragmatistische Ethik