Dr. Christof Kalb

Fellow von Oktober 2006 bis Juli 2007

In meiner Forschungsarbeit beschäftigen mich besonders Fragen nach dem Selbst und seinen gesellschaftlichen Voraussetzungen: Was heißt es, ein Selbst zu sein? Wer bin ich und wer will ich sein? Warum muss ich ich sein und wie kann ich ein anderer werden? Welche Bedeutung haben Körper und Sprache für meine Identität? In welchen gesellschaftlichen und politischen Zusammenhängen bildet sich ein Verständnis meiner selbst? – Es liegt nahe, Aufklärung über das Selbst sowie über die körperlichen, sprachlichen und politischen Konstitutionsbedingungen personaler Identität in den Diskussionen der Sprachphilosophie, Hermeneutik, Anthropologie sowie der ethischen und politischen Philosophie zu suchen.

Erste Erkundungen auf den genannten Gebieten habe ich während meines Studiums der Philosophie, Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft sowie der Neueren deutschen Literaturwissenschaft in Frankreich (Montpellier und Paris), Deutschland (Tübingen und Berlin) und in den USA (Irvine) unternommen. In der Dissertation unter dem Titel Desintegration. Studien zu Friedrich Nietzsches Leib- und Sprachphilosophie (Frankfurt a. M., Suhrkamp 2000, stw 1468) habe ich meine philosophischen Interessen gebündelt. Eine Studie zu Schmerz ist in Arbeit. Gelegenheit zur Fortsetzung meiner Forschung haben mir das Graduiertenkolleg Körper-Inszenierungen an der Freien Universität Berlin (Postdoktorand 1997-99), die Maison des Sciences de l´Homme in Paris (Forschungsaufenthalt 1999), das Collegium Budapest (Junior Fellow 1999/2000) und das Institut für Philosophie der Universität Hildesheim (wissenschaftlicher Assistent 2000-2006) geboten. Von 2000-2006 leitete ich die Redaktion der Allgemeinen Zeitschrift für Philosophie.

Mit meinem Forschungsprojekt "Sprachen – Gruppen – Rechte. Ein Beitrag zu den normativen Grundlagen moderner Gesellschaften" war ich von Oktober 2006 bis Juli 2007 als Fellow am Forschungsinstitut für Philosophie Hannover tätig.